Von Philipp Käpermann
Nach den starken Ergebnissen der letzten Runden haben die Pilotinnen und Piloten des Fliegerklub Brandenburg dem nächsten Event – dem Vereinscup – über das verlängerte Himmelfahrtwochenende entgegengefiebert. Die Mission: Das Optimum im Vereinscup herausfliegen und parallel dazu die sehr gute Platzierung in der 1. Bundesliga verteidigen.
Mit der Hoffnung auf eine großflächig gute Wetterlage für ausgedehnte und schnelle Flüge im Rahmen des Vereinscups, die auch in die Wertung der 1. Bundesliga am Samstag und Sonntag eingehen konnten, gingen insgesamt 18 Vereinsmitglieder und 5 Gäste aus befreundeten Vereinen an den Start.
Der erste und zweite Wertungstag warteten direkt mit gut fliegbare Wetterbedingungen auf. Der Vereinscup bietet für junge und erfahrene Segelflieger die Chance, sich fliegerisch weiterzuentwickeln. Jede Fehlentscheidung bei der Streckenwahl wird im direkten Vergleich sichtbar. Nach langen Flugtagen wurde bei den abendlichen Zusammentreffen im Klubraum, dem Restaurant oder am Lagerfeuer die gemachten Erfahrungen in gemütlicher Atmosphäre ausgetauscht. Dieses Umfeld und diese Stimmung schweißt die FKBler zusammen und bietet darüber hinaus auch die Chance, das Erlernte am nächsten Flugtag direkt in die Tat umzusetzen.
Am Samstag konnte frei geflogen werden, entspannt oder an der Technik optimiert werden – das Segelflugwetter war für einen Wettbewerbstag schlicht nicht gut genug. So konnten an diesem Tag leider für die 1.Bundesliga keine Punkte gesammelt werden, sodass die Hoffnung nun auf den Sonntag gelegt wurde. Tatsächlich verbesserte sich die Wetterprognose über Nacht und das Wettbewerbsfeld ging am Sonntag an den Start. Die ausgeschriebene Aufgabe umfasste zwei große Wendesektoren. Der erste Wendesektor lag im Osten am Übergang des Flämings zur Niederlausitz und der zweite Sektor im westlich gelegenen Vorfläming. Auf dieser „Sandachse“ versuchten dann alle Pilotinnen und Piloten das Maximum herauszuholen. Die besondere Herausforderung dabei war der Umgang mit der vorherrschenden warmen Luftmasse mit relativ viel Feuchtigkeit in der Höhe. Die thermischen Verhältnisse waren nicht sonderlich gut und kleinregional sehr unterschiedlich, sodass es zu einigen sicheren Außenlandungen kam. Ein unter Segelfliegern oft trainiertes, aber dennoch immer besonderes Flugmanöver.
Sowohl im Wettbewerb als auch in der Bundesligawertung lösten Philipp Käpermann (Magdeburg) mit seiner DG300 „iBB“ und Rolf Engelhardt (Berlin) mit seiner LS8neo „SN“ die Aufgabe am besten – beide konnten eine Schnittgeschwindigkeit von 89 km/h erfliegen. Lothar Dittmer (Berlin) trug mit seinem Ventus 2cxt „MC“ mit einer ebenfalls hohen Geschwindigkeit von 84 km/h bei. Wertvoller war allerdings, dass er die weiteste Strecke mit 294 km absolvierte, da dies die Streckenwertung für den Fliegerklub Brandenburg verbesserte.
Als erfolgreiche Strategie stellte sich heraus, dass der Flugweg über die bodengeologisch optimalen Gebiete zu legen war. Ein Erfahrungswert, der viel Wissen über die lokalen Gegebenheiten erfordert.
Das führte dazu, dass der FK Brandenburg auch in dieser Bundesligarunde nicht leer ausging. Mit dem 11. Platz in der Rundenwertung konnte der 2. Platz in der Gesamttabelle erflogen werden, sodass der FK Brandenburg weiterhin im Spitzenfeld der 1. Bundesliga mitfliegt.
Im nationalen Vergleich fiel auf, dass an diesem Wochenende die Vereine aus dem südlichen Teil der Bundesrepublik die Nase vorn hatten, dort waren die Wetterbedingungen etwas besser. Hier waren Geschwindigkeiten von bis zu 134 km/h und Streckenwertungen von über 900km in den österreichischen Alpen möglich. Glückwunsch dazu an den Rundengewinner vom SFZ Königsdorf!
Und somit gingen eine sehr interessante Bundesligarunde und auch der Vereinscup zu ende. Auf nachstehenden Links können die Rundenwertung der 1. Bundesliga und die Wettbewerbsergebnisse eingesehen werden.
https://www.weglide.org/league/DT?type=round&round=3&season=2023
https://www.soaringspot.com/de/vereinscup-fkb-2023/
Wir gratulieren allen Gewinnern und bedanken uns bei allen Teilnehmenden und helfenden Händen für die tolle gemeinsame Zeit. Besonderer Dank geht an Rolf Engelhardt für die Wettbewerbsorganisation und –Leitung, Lothar Dittmer für die Auswertung der Flüge sowie Christoph Barniske für die meteorologische Beratung aus der Ferne!