Nach einem langen Corona-Winter misst sich der Fliegerklub Brandenburg e. V. auch im Jahr 2021 mit den besten Segelflugvereinen Deutschlands in der Bundesliga. Jedoch hat sich auch hinter den Kulissen vieles geändert. Die dezentral ausgetragene DMSt-Bundesliga (DMSt = Deutsche Meisterschaft im Streckensegelflug) ist eine Wochenend-Wertung für Vereine, in der sowohl Strecken- als auch Geschwindigkeitspunkte eingehen. Diese Wochenend-Wertung setzt sich zusammen aus den drei schnellsten Flügen eines Vereins und den drei punkthöchsten DMSt-Flügen des Vereins. Oder um es kurz zu fassen: Wer am schnellsten und weitesten fliegt, gewinnt. Im Jahr 2021 wird diese Vereinsliga an 17 Wochenenden vom 01./02. Mai bis zum 21./22. August ausgetragen.
Bisher meint es das Wetter jedoch nicht gut mit den Brandenburger Segelfliegern. Auch in der fünften Runde (29.05/ 30.05) am vergangenen Wochenende mussten sich die Brandenburger erneut „dem Süden des Landes“ geschlagen geben. Das traumhafte Wetter mit Strecken größer 1.000 km hatte der Mitte und dem Süden Deutschlands rekordverdächtige Bedingungen beschert. Schon morgens war klar, dass es den FKB-Piloten nur um wenige „Mitmachpunkte“ gehen konnte. Dennoch standen die Sportler hoch motiviert bereits früh abflugbereit am Windenstart.
Coronabedingt erfolgten Flugplanung und Briefing auf Abstand. Der steife Nordwind machte die Flugplanung schwierig und so blieb der eine Teil der Piloten im Fluggebiet zwischen Elbe und Prignitz, der andere Teil erflog die Punkte rund um Berlin, mit Wegstrecken auch in Polen.
Am Ende wurden dann durch Matthias Kaese (Nauen) 95 km/h, Lothar Dittmer (Berlin) 94,5 km/h und von Ines Engelhardt (Berlin) starke 93,7 km/h erflogen. Mit Ihrer LS 8 mit 15 Metern Spannweite folgte die Weltmeisterschaftsteilnehmerin den ausgeprägten Wolkenaufreihungen in Nor-Südrichtung westlich Berlins. Ganz anders das Trio Kaese, Dittmer und Horbrügger (Berlin) die zuerst im Spreewald wendeten, dann Richtung Polen abdrehten und auf Höhe Schwedt ihre 2. Wende anflogen. Teilweise waren lange Gleitstrecken zu überwinden, um nördlich Berlin wieder auf bessere Wetterbedingungen zu stoßen. Kaese/Dittmer, beide unterwegs auf dem Typ „Ventus 2“ mit 18 Metern Spannweite, verlängerten dann am Abend ihre geflogene Strecke Richtung Leipzig und landeten nach 7,5 Stunden und 690 km in Brandenburg. Die längsten Strecken aller im Nord-Osten fliegenden Piloten an diesem Tag.
Deutschlandweit befindet sich FKB derzeit auf Platz 32. In der noch jungen Saison dürfte dieser Tabellenplatz jedoch noch wenig aussagekräftig sein. Die FKBler jedenfalls hoffen auf bessere thermische Bedingungen in den kommenden Wochen.