Brandenburger Segelflieger festigen Spitzenplatz
von Rolf Engelhardt
Am Wochenende 14/15. Mai 2022 gingen 13 Pilotinnen und Piloten des Fliegerklub Brandenburg e.V. auf die Jagd nach den drei weitesten und drei schnellsten Streckenflügen, welche in die Wertung der Segelflugbundesliga eingehen. Als der Tag mit dem besseren Streckenflugwetter erwies sich dabei der Samstag. Der Flugplatz Brandenburg lag dabei an der Wettergrenze zwischen den feuchteren Luftmassen mit Wolkenausbreitung und daher weniger Sonneneinstrahlung auf den Boden im Norden und dem besseren thermischen Wetter mit mehr Sonneneinstrahlung im Süden.
Die Flugstrecken am Samstag wurden so gewählt, dass man in dem 2-stündigen Zeitfenster für die Geschwindigkeitswertung den aus westlicher Richtung blasenden 30km/h-kräftigen Wind als Rückenwind für schnelle Flüge nutzen konnte. Am besten ist dieses dem Team aus Herbert Horbrügger (Spandau) und Matthias Kaese (Nauen) gelungen, die zunächst von Brandenburg aus gegen den Wind in Richtung Magdeburg flogen um dann mit Rückenwind nach Rothenburg in der Lausitz zu fliegen. Sie erreichten dadurch eine Durchschnittgeschwindigkeit von 136 km/h. Der Flug zurück zum Heimatflugplatz dauert dann gegen den Wind etwas länger, jedoch konnten Sie insgesamt eine Flugstrecke von über 700km erfliegen. Nur wenig langsamer war Rolf Engelhardt (Berlin) mit 131 km/h unterwegs, der ebenfalls den Rückwindschenkel nutzte und knapp 50km nach Polen hineinflog.
Am Ende schafften es bis auf ein Team alle Piloten wieder nach Hause zum Heimatflugplatz zu kommen. Das Team um Pilot Max Michaelis und Ines Engelhardt (beide Berlin) in dem doppelsitzigen Segelflugzeug DG 1000 des Fliegerklubs landeten wegen unzureichenden Aufwinden sicher auf einem landwirtschaftlichen Feld neben dem kleinen Ort Berkau südlich der A9. Rolf holte dann nach seiner Landung am Flugplatz seine Ehefrau und Pilot Max mit dem Transportanhänger ab, schaffte es noch zeitlich vor Sonnenuntergang dort zu sein, aber bei der Demontage war dann doch schon das Tageslicht weniger geworden. Dafür übernahm der Vollmond die passende Beleuchtung, um das Segelflugzeug wieder sicher in den Transportanhänger zu laden. Am nächsten Tag zeigte sich dann was den kameradlichen Luftsport ausmacht: Es wurde gemeinschaftlich das doppelsitzige Flugzeug mit seinen bis zu 90kg schweren Tragflächen wieder am Flugplatz aufgerüstet. Durch die schnellen und weiten Flüge erreichte der Fliegerklub den 4. Rundenplatz und verbesserte sich damit von dem 8. auf den 3. Gesamtplatz der 25 teilnehmenden Vereine.
Einen besonderen Tag erlebt auch der 17jährige Flugschüler Michael Jevtschenko, welcher seine ersten drei Alleinflüge im Schulungsdoppelsitzer ohne den Fluglehrer absolviert. Der Fluglehrer blieb dabei am Boden, beobachtete den Flugschüler und konnte diesem danach zu dem Bestehen des ersten Ausbildungsabschnittes gratulieren.