Platz 5 in der Bundesliga – mit bis zu 200km/h von der Oder nach Braunschweig //
Bei den Rekordtemperaturen der vergangenen Woche wird es auch in einem recht gut belüfteten Segelflugzeug unangenehm heiß. Da freuten sich sicherlich nicht nur die Brandenburger Segelflieger, dass am Samstag des letzten Juliwochenendes der Höhepunkt der aktuellen Hitzewelle schon überschritten war. Die einströmende kältere Luft sollte für gute Streckenflugbedingungen sorgen. So galt es für den FKB, den hervorragenden 5. Tabellenplatz in der mit 30 Top-Vereinen stark besetzten Segelflug-Bundesliga zu verteidigen.
Bei frischem Ostwind liegt die Bundesliga-Taktik auf der Hand: Zunächst weit gegen den Wind in Richtung Polen „vorarbeiten“, um da dann mit Rückenwind nach Westen zu fliegen und so hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten für die Bundesliga zu erreichen – schließlich zählen dort nur die schnellsten 2,5 Stunden eines Fluges.
Einige erfahrene Brandenburger Bundesliga-Piloten flogen an diesem Wochenende auf zentralen Wettbewerben, sodass sich nur vergleichsweise wenige Vereinspiloten dem Ziel widmen konnten, schnelle Bundesligaflüge für ihren Verein zu absolvieren (die drei besten Einzelergebnisse werden am Wochenende addiert). Sie starteten bereits beim Einsetzen der Thermik gegen 11:30 Uhr, um sich dann entlang des Fläming südlich von der großen Berliner Kontrollzone – Segelflieger dürfen natürlich nicht in diese einfliegen – gegen den Wind in Richtung Oder vorzuarbeiten. Südlich Eisenhüttenstadt konnte die Oder überflogen werden, der problemlose Einflug in das EU-Land Polen ist bereits seit einigen Jahren möglich. Gegen 14 Uhr entschieden sich die drei Brandenburger Piloten zur Umkehr. Mit Rückenwind ging es nun auf fast gerader Bahn wieder Richtung Westen. Um hier in 150 Minuten möglichst viele Bundesligakilometer erreichen zu können, sind bei gutem Wetter bisweilen Vorfluggeschwindigkeiten bis über 200 km/h sinnvoll. So befand man sich nach Ende der Wertungszeit am späten Nachmittag bereits im Bereich von Braunschweig im südlichen Niedersachen. Letztendlich stand aber noch genug Zeit zur Verfügung, um bei abbauender Thermik die ungefährdete Rückkehr zum Heimatflugplatz zu realisieren.
Nach 7 Stunden Flugzeit und einer Gesamtstrecke von jeweils ca. 700 km liefert die Auswertung der Flugaufzeichnungen im Internet schnell das erfreuliche Ergebnis: Rolf Engelhardt (Berlin / 117 km/h) sowie Waldemar Labusga (Teltow / 119 km/h) und Lothar Dittmer (Berlin / 123 km/h) haben mit 360 Geschwindigkeitspunkten wieder einmal für ein sehr gutes Brandenburger Vereinsergebnis gesorgt. Mit Rundenplatz 5 kann der Fliegerklub Brandenburg den 5. Gesamtplatz in der Tabelle halten und dabei den Abstand auf den Tabellenvierten LSR Aalen (Baden-Württemberg) um 11 Punkte reduzieren. Die Wochenendwertung gewonnen hat in Runde 15 wieder einmal der LSV Burgdorf (Niedersachsen) mit 389 Punkten. Bis zum Ende der aktuellen Bundesliga Saison am 25. August bleibt es sicherlich weiterhin spannend.
Lothar Dittmer
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