Die Aufholjagd der Brandenburger Segelflieger in der Bundesliga geht weiter
Die diesjährige durch die Corona-Pandemie bereits zeitlich verkürzte Bundesliga sparrt den Segelfliegern des Fliegerklubs Brandenburg (FKB) nicht mit Emotionen im positiven wie negativen Sinne. Nachdem in der 5. Runde fast ein Rundensieg nach Hause eingeflogen wurde (der 1. Platz wurde nur um 0,02 Punkte verfehlt!), meinte es der Wettergott, wie bereits öfters in dieser Saison, in der 6. Runde nicht gut mit den Brandenburger Piloten.
Durch eine massive Warmfront, die von Nordwesten kam, war während des gesamten Wochenendes am 4./5. Juli keine Sonneneinstrahlung in unser Region vorhanden, so dass auch kein Bundesliga-Flug zustande kam. Im Süden der Republik waren Thermikfüge, am Wiehengebirge im Grenzbereich NRW und Niedersachsen sogar schnelle Hangflüge mit Windunterstützung möglich. Die ersten 3 Plätze teilten sich abwechselnd Vereine aus Niedersachsen (1. LSV Gifthorn, 3. LSV Rinteln ) und Baden-Würtenberg ( 2. Fliegergruppe Schwäbisch Gmünd). Der FKB rutschte mangels Wertungsfüge leider um 6. Plätze nach hinten auf den 21. Rang.
Am vergangenen Wochenende (11./12. Juli) ließ das Wetter jedoch auch im Nordosten die Segelfliegerherzen wieder schneller schlagen. Nach Abzug einer Kaltfront geriet die labile Meeresluft unter Hochdruckeinfluß, so dass sich “Bilderbuchwetter” mit Cumuluswolken für lange und schnelle Flüge einstellte. Da der Wind aus West bis Nordwest kam, war die bewährte Taktik der Brandenburger Liga-Piloten angesagt, die da heißt, zunächst in Richtung Lüneburger Heide zu fliegen, um nach einer Wendekurve dann mit Rückenwindunterstützung die ca. 300km Richtung des östlichen Nachbarlandes Polen möglichst schnell zurückzulegen.
Für die Piloten ist diese Strecke besonders schön, so werden die Landschaft der Altmark, des Hohen und Niederen Fläming und der Lausitz überflogen. Nach dieser Kür kommt aber noch die Pflicht, das heißt die Rückkehr zum Ausgangsflugplatz. An beiden Tagen waren insgesamt 15 Piloten und eine Pilotin am Start, wobei der Sonntag der deutlich bessere Tag wurde. In die Wertung der Bundesliga-Mannschaft kamen diesmal Lothar Dittmer aus Berlin (114,87 Punkte), Matthias Kaese aus Nauen (115,45 Punkte) und Waldemar Labusga aus Teltow (119,99 Punkte). Am Ende des Tages erreichten die Brandenburger Segelflieger in der Ligawertung mit insgesamt 350,30 Speed-Punkten einen sehr guten 5. Platz in der aus 30 Vereinen bestehenden Bundesliga und belegen aktuell insgesamt den 14. Platz mit einem Abstand zu den Top-10 Vereinen von nur 5 Punkten.
Von Waldemar Labusga